Vorwerk: Transforming Direct Selling – ein Traditionsgeschäft erfindet sich neu.

25.10.2016 // Villa Mittelsten Scheid // Wuppertal

High-Tech im Denkmal

Im edlen Ambiente der Villa Mittelsten Scheid trafen sich Mitglieder und Gäste des Marketing-Clubs Bergisch Land am Abend des 25. Oktobers. Vorwerk hatte eingeladen, und rund 70 Teilnehmer kamen nach Sonnborn, um zu erfahren, wie das so erfolgreiche wie traditionsreiche Familienunternehmen den Veränderungen des Marktes gegenübertritt: Transforming Direct Selling.

Erst 2011 hatte Vorwerk die ehemalige Villa des Unternehmers Gustav Baum am Boltenberg gekauft und aufwändig restauriert. Mit dem neu errichteten Gästehaus nutzt Vorwerk das denkmalgeschützte Gebäude heute für Veranstaltungen zur Fort- und Weiterbildung seiner Fach- und Führungskräfte und für Tagungen und Workshops.

Club-Ehrenpräsident Dieter Lübcke freute sich bei seiner Begrüßung über die große Anzahl der Gäste. Er sei stolz, was aus dem "Kind" Marketing-Club geworden sei. Lübcke erinnerte an die Geschichte des Direktvertriebs der Kobold-Staubsauger in den 1970er Jahren, als rund 5000 Außendienstler von Haustür zu Haustür zogen, um die beige-grünen Geräte an die Frau zu bringen. Selbst die Vorstände mussten die Vertriebler damals begleiten, um zu wissen, wie das Geschäft vor Ort funktionierte.

Und heute? Der Vertrieb habe sich seit Ende der 1990er Jahre stark gewandelt, so der Referent des Abends, Vorwerks Marketingleiter Felix Withöft. "Keiner machte mehr die Türen auf", die Frauen gehen heute zur Arbeit, "es gibt keine Hausfrauen mehr." Durch Überalterung, sich änderndes Kundenverhalten und die immer schlechtere Reputation des Direktvertriebs sei der Verkauf der Kobolde bis 2011 stark zurückgegangen, 2009 habe man sich im Unternehmen deshalb entschlossen, neue Wege zu gehen. Dabei habe man sich auf eine starke Marke und die Qualität der Produkte des mehr als 130 Jahre alten Unternehmens verlassen können, das heute mit 625.000 Mitarbeitern weltweit 3,5 Mrd. Euro Jahresumsatz in 70 Ländern erwirtschaftet und zu dem neben der Haushaltsgeräte- und der Teppich- und Bodenbeläge-Produktion auch die AKF-Grupp und Jafra Cosmetics gehört.

Innovation und neues Design

Die neue Strategie ist ein Drei-Säulen-Konzept: Neben dem Direktvertrieb kann man den Kobold nun auch im Internet erwerben. Und man hat – revolutionär für Vorwerk – seit 2011 Shops eröffnet, und zwar, wie zum Beispiel am Hamburger Jungfernstieg, in den besten Lagen der Innenstädte. Bis 2018 sollen 80 der schicken Geschäfte eingerichtet sein, noch in diesem Jahr wird das 53. eröffnet. Daneben kooperiert Vorwerk bei der PoS-Promotion mit dem Einzelhandel und den Shopping-Centern der ECE.

Doch damit nicht genug. Neben neuen und technisch innovativen Produkten habe man sich auch für ein ""Jahrhundertrelaunch"" beim Design entschieden, so Withöft. Weg von den klobigen Geräten in Beige und mit dem großen grünen Stoffsäcken hin zu eleganten weiß-grauen High-Tech-Geräten, die auch die jüngere Kundschaft ansprechen. Dazu gehören vor allem der weltweit äußerst erfolgreiche Küchenalleskönner Thermomix, der Saugroboter, das neue Wisch-Saug-System für den Kobold oder Geräte für die Fensterreinigung.

Eine intensive Diskussionsrunde schloss sich dem Vortrag an, an deren Ende Club-Präsident Erich Giese sowohl Felix Withöft für sein überzeugendes Referat wie auch dem Unternehmen Vorwerk für die Gastfreundschaft dankte. Und Vorwerk wäre nicht Vorwerk, böte es den Gästen nicht Vorführungen seiner Geräte – bei ausgezeichneten Speisen und Getränken des Caterings am Brill.

Referent(en)

Felix Withöft leitet seit 2009 das Marketing für den Geschäftsbereich Kobold bei Vorwerk Deutschland in Wuppertal und war damit maßgeblich an der Einführung und Umsetzung des neuen Geschäftsmodells und dem Turnaround des Vorwerk Staubsaugergeschäfts beteiligt. Vor seiner Zeit bei Vorwerk war Withöft in leitenden Marketing-Funktionen bei internationalen Unternehmen tätig, u.a. L’Oréal, Johnson & Johnson, Novartis und Deutsche Post DHL. Der Vater von 4 Kindern lebt privat in Düsseldorf.